Vorteile der E-Rechnung: Effizientere Prozesse und weniger Fehler

Vorteile der E-Rechnung: Effizientere Prozesse und weniger Fehler

Dennis Hartmann

Dennis Hartmann

Lesezeit ca. 4 Minuten / veröffentlicht am

Übersicht

Die Einführung der E-Rechnung bedeutet nicht nur die Erfüllung neuer Pflichten, sondern bietet vor allem Chancen zur Verbesserung der Geschäftsprozesse. Elektronische Rechnungen können manuelle Arbeitsschritte reduzieren, Medienbrüche vermeiden und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen beschleunigen. Während anfangs Investitionen in Software und Schulung anfallen, zahlen sich diese Kosten durch langfristige Einsparungen schnell aus. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Vorteile der E-Rechnung für Unternehmen und deren steuerliche Beratung beleuchtet – von der Kostenersparnis über die Prozessoptimierung bis hin zu strategischen Aspekten wie Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Mehr Effizienz und geringere Kosten

Einer der größten Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung ist die Zeit- und Kostenersparnis. Das Erstellen, Ausdrucken, Kuvertieren und Versenden einer Papierrechnung verursacht Material- und Portokosten sowie personellen Aufwand. Mit E-Rechnungen entfallen diese Schritte weitgehend: Rechnungen werden direkt aus dem System versendet, meist per Mausklick. Studien beziffern die durchschnittlichen Kosten einer Papierrechnung auf mehrere Euro – Kosten, die bei elektronischer Abwicklung drastisch sinken. Auch auf Empfängerseite sparen E-Rechnungen Zeit und Geld: Das manuelle Eintippen von Rechnungsdaten entfällt, Belege lassen sich automatisiert verbuchen. Unternehmen können so ihre Prozesskosten in der Finanzbuchhaltung deutlich senken.

Zudem beschleunigen E-Rechnungen den gesamten Rechnungszyklus. Eine elektronische Rechnung erreicht den Empfänger in Sekunden statt in Tagen. Dadurch können Rechnungen früher geprüft und bezahlt werden. Die Liquiditätsplanung verbessert sich, weil Zahlungen schneller fließen und Skontofristen einfacher eingehalten werden können. Gerade für KMU mit knappem Cashflow ist dieser Zeitgewinn ein wichtiger Pluspunkt.

Weniger Fehler, höhere Transparenz

Die digitale Verarbeitung von Rechnungsdaten reduziert Fehlerquellen. Bei Papierrechnungen oder PDF-Rechnungen müssen Informationen häufig manuell übertragen werden – ein Nährboden für Tippfehler. E-Rechnungen hingegen liefern strukturierte Daten, die direkt ins Buchhaltungssystem einfließen. Zahlendreher oder Übertragungsfehler werden dadurch nahezu eliminiert. Zudem können Regeln im System (z.B. Plausibilitätsprüfungen) Unstimmigkeiten sofort erkennen, etwa wenn eine Rechnungsnummer doppelt vorkommt oder Summen nicht stimmen. Das erhöht die Datenqualität in der Buchführung.

Auch die Transparenz nimmt zu. In vielen Unternehmen wandern Papierrechnungen durch verschiedene Abteilungen und man verliert leicht den Überblick über den Bearbeitungsstand. Elektronische Workflows erlauben es hingegen, jederzeit nachzuvollziehen, wer die Rechnung gerade prüft oder freigegeben hat. Führungskräfte können sich per Knopfdruck einen Überblick über alle offenen Verbindlichkeiten verschaffen. Für Steuerberater bedeutet dies, dass sie aussagekräftigere, aktuellere Zahlen von ihren Mandanten erhalten und Auswertungen (wie betriebswirtschaftliche Auswertungen oder Umsatzsteuervoranmeldungen) auf einer verlässlicheren Datengrundlage erstellen können.

Verbesserte Compliance und Archivierung

E-Rechnungen erleichtern auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Da die Rechnungsdaten digital vorliegen, lassen sich z.B. Prüfungen im Rahmen der Umsatzsteuerkontrolle einfacher durchführen. Im Zuge der Einführung der E-Rechnung wird perspektivisch auch über automatische Meldesysteme diskutiert, doch schon jetzt profitieren Unternehmen: Die Gefahr von formalen Fehlern (fehlende Pflichtangaben, unleserliche Belege) sinkt erheblich, weil die Software meist die Vollständigkeit der Daten sicherstellt.

Ein weiterer Vorteil ist die vereinfachte Archivierung und Wiederauffindbarkeit von Belegen. Elektronische Rechnungen können zentral in einem Dokumentenmanagementsystem gespeichert werden. Das lästige Suchen in Ordnern oder Archiven entfällt – stattdessen ermöglicht eine Volltextsuche oder Filterung nach Datum/Partner das sekundenschnelle Finden einer Rechnung. Für die Aufbewahrung gelten dieselben Fristen wie bisher, aber der Platzbedarf im Archiv schrumpft erheblich. Außerdem ist die langfristige Lesbarkeit digitaler Rechnungen gewährleistet, wenn man anerkannte Formate nutzt. Steuerberater können so im Prüfungsfall schneller auf benötigte Belege zugreifen, was Betriebsprüfungen beschleunigen kann.

Nachhaltigkeit und Modernität

Nicht zuletzt trägt die E-Rechnung zur Nachhaltigkeit bei. Weniger Papierverbrauch und Transportwege schonen die Umwelt. Viele Unternehmen verfolgen heute Ziele zur CO₂-Reduktion – der Verzicht auf Papierrechnungen ist ein kleiner, aber symbolträchtiger Schritt in diese Richtung. Mandanten nehmen es zudem positiv wahr, wenn ihre Steuerberater und Geschäftspartner modern und digital aufgestellt sind. Eine volldigitale Rechnungsabwicklung kann somit auch das Image einer Kanzlei oder eines Betriebs verbessern.

Durch die Umstellung auf E-Rechnungen signalisiert ein Unternehmen Innovationsbereitschaft und Modernität. In Zeiten der Digitalisierung wird erwartet, dass Geschäftsprozesse zeitgemäß gestaltet sind. Wer bereits jetzt freiwillig auf E-Rechnung umstellt, verschafft sich einen Vorsprung, bevor die Pflicht für alle greift. Auch im internationalen Geschäft ist man mit elektronischen Rechnungen besser aufgestellt, da viele Länder ähnliche Anforderungen einführen.

Zusammenfassung

Die elektronische Rechnungsstellung bietet eine Reihe von handfesten Vorteilen. Unternehmen sparen Zeit und Kosten in der Rechnungsverarbeitung, reduzieren Fehler und gewinnen schnelleren Überblick über ihre Finanzen. Die Zusammenarbeit mit Steuerberatern wird effizienter, weil Daten zeitnah und strukturiert vorliegen. Trotz anfänglicher Umstellungskosten überwiegen die positiven Effekte: Prozesse laufen reibungsloser, Mitarbeiter werden von Routinearbeiten entlastet und können sich anspruchsvolleren Aufgaben widmen. Gleichzeitig positionieren sich Unternehmen und Kanzleien als moderne, umweltbewusste Dienstleister. Die E-Rechnung ist damit nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern ein Schritt zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit in der digitalen Wirtschaft.

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