So wirst du Steuerfachangestellte: Alle Infos zur Ausbildung

So wirst du Steuerfachangestellte: Alle Infos zur Ausbildung

Julia Müller

Julia Müller

Lesezeit: 3 Minuten

Steuerfachangestellte/r: Ein Beruf mit Zukunft

Die Ausbildung zur/zum Steuerfachangestellten (oft abgekürzt als "Steufa") ist ein beliebter und anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland. Sie bildet die Grundlage für eine Karriere im Steuerwesen und bietet vielfältige Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Steuerfachangestellte sind die rechte Hand von Steuerberatern und unterstützen diese bei der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung von Mandanten.

Ausbildungsinhalte: Was lernst du?

Die Ausbildung ist dual organisiert, das heißt, sie findet parallel im Ausbildungsbetrieb (Steuerkanzlei) und in der Berufsschule statt. Die Inhalte sind breit gefächert und praxisnah:

Im Ausbildungsbetrieb:

  • Rechnungswesen: Finanzbuchführung, Kontierung von Belegen, Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Vorbereitung von Jahresabschlüssen.
  • Steuerwesen: Bearbeitung von Steuererklärungen (Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer etc.), Prüfung von Steuerbescheiden, Anwendung von Steuergesetzen.
  • Büroorganisation und Kommunikation: Mandantenbetreuung, Fristenüberwachung, Schriftverkehr, Nutzung von Kanzleisoftware.
  • Betriebswirtschaftliche Grundlagen: Unterstützung bei betriebswirtschaftlichen Auswertungen.

In der Berufsschule:

  • Vertiefung der steuerrechtlichen und buchhalterischen Kenntnisse.
  • Allgemeine Wirtschaftslehre.
  • Sozialkunde.
  • Deutsch und ggf. weitere allgemeinbildende Fächer.

Dauer und Voraussetzungen

  • Dauer: Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Bei guten Leistungen oder entsprechender Vorbildung (z.B. Abitur) kann die Dauer auf 2,5 oder sogar 2 Jahre verkürzt werden.
  • Voraussetzungen: Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen Kanzleien jedoch überwiegend Auszubildende mit mittlerer Reife (Realschulabschluss) oder (Fach-)Abitur ein. Wichtige persönliche Eigenschaften sind:
    • Zahlenverständnis und analytisches Denken.
    • Sorgfalt und Genauigkeit.
    • Verschwiegenheit und Verantwortungsbewusstsein.
    • Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit.
    • Interesse an wirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhängen.

Vergütung während der Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung variiert je nach Bundesland und Kanzlei. Sie wird von den regionalen Steuerberaterkammern empfohlen und steigt in der Regel jährlich an. Als grobe Orientierung können folgende durchschnittliche Bruttomonatsgehälter dienen (Stand 2024, Empfehlungen können abweichen):

    1. Ausbildungsjahr: ca. 900 - 1.100 Euro
    1. Ausbildungsjahr: ca. 1.000 - 1.200 Euro
    1. Ausbildungsjahr: ca. 1.100 - 1.300 Euro

Berufliche Perspektiven und Weiterbildung

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung sind die Berufsaussichten sehr gut, da qualifizierte Fachkräfte im Steuerwesen stark nachgefragt sind. Steuerfachangestellte arbeiten hauptsächlich in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien, aber auch in Rechtsanwaltskanzleien mit steuerlichem Schwerpunkt oder in Finanzabteilungen größerer Unternehmen.

Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnen weitere Karrierewege:

  • Steuerfachwirt/in: Vertiefung der Kenntnisse, Übernahme komplexerer Aufgaben (verkürzt Praxiszeit für Steuerberaterprüfung).
  • Bilanzbuchhalter/in: Spezialisierung im Bereich Rechnungswesen.
  • Studium: Bachelor-/Masterstudium (z.B. BWL, Steuern, Wirtschaftsrecht).
  • Steuerberater/in: Nach entsprechender Berufspraxis (und ggf. Weiterbildung) kann die anspruchsvolle Steuerberaterprüfung abgelegt werden.

Fazit

Die Ausbildung zur/zum Steuerfachangestellten ist ein solider Start in eine abwechslungsreiche und zukunftssichere berufliche Laufbahn. Sie kombiniert Theorie und Praxis und bietet hervorragende Weiterbildungs- und Aufstiegschancen in einem gefragten Berufsfeld.

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