Berufsstand der Steuerberater: Trends und Entwicklungen 2024

Julia Müller
Taxaro-Redaktion

Einleitung

Der Berufsstand der Steuerberater in Deutschland zeigt auch im Jahr 2024 eine dynamische Entwicklung. Die Bundessteuerberaterkammer veröffentlicht jährlich umfassende Statistiken, die Einblicke in die Zusammensetzung und Entwicklung dieses wichtigen Berufsfeldes geben. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuellen Trends und Entwicklungen, die sich aus der Berufsstatistik 2023 ergeben. Wir beleuchten die Mitgliederzahlen, die Verteilung nach Geschlechtern, die Altersstruktur sowie die Anteile von selbstständigen und angestellten Steuerberatern.

Mitgliederentwicklung und -verteilung

Am 1. Januar 2024 zählten die Steuerberaterkammern in Deutschland insgesamt 105.896 Mitglieder. Dies entspricht einem Wachstum von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr, was einer Zunahme von 1.575 neuen Mitgliedern entspricht. Die Steuerberaterkammer München bleibt mit 13.736 Mitgliedern die größte Kammer, gefolgt von den Kammern in Düsseldorf (10.076 Mitglieder) und Hessen (9.360 Mitglieder). Die kleinste Kammer ist die in Bremen mit 915 Mitgliedern.

Diese Zahlen verdeutlichen die kontinuierliche Attraktivität und Bedeutung des Steuerberaterberufs in Deutschland. Die regionale Verteilung zeigt zudem, dass es in einigen Bundesländern besonders viele Steuerberater gibt, was auf die wirtschaftliche Aktivität und die Dichte der Unternehmen in diesen Regionen hinweist.

Selbstständige vs. angestellte Steuerberater

Ein interessanter Trend zeigt sich bei der Beschäftigungsform der Steuerberater. Die Quote der selbstständigen Steuerberater ist leicht rückläufig und liegt nun bei 67,0 %. Im Gegensatz dazu steigt die Quote der angestellten Berufsträger auf 33,0 %. Das bedeutet, dass von den insgesamt 91.685 Steuerberatern 61.418 selbstständig und 30.267 angestellt sind.

Dieser Trend könnte auf verschiedene Faktoren hinweisen, darunter die steigende Komplexität der Steuergesetzgebung und die damit verbundene Notwendigkeit für spezialisierte Teams in größeren Kanzleien. Auch der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance könnte ein Grund für den Anstieg der angestellten Steuerberater sein.

Altersstruktur und Geschlechterverteilung

Die Berufsstatistik 2023 zeigt auch interessante Entwicklungen in der Altersstruktur und der Geschlechterverteilung der Steuerberater. Der Anteil der weiblichen Steuerberater hat erneut zugenommen und liegt jetzt bei 38,0 %. Das Durchschnittsalter der weiblichen Steuerberaterinnen beträgt 50,5 Jahre, während das der männlichen Kollegen bei 55,6 Jahren liegt. Insgesamt beträgt das Durchschnittsalter aller Steuerberater 53,6 Jahre.

Diese Daten deuten darauf hin, dass der Beruf zunehmend für Frauen attraktiv wird, obwohl der Männeranteil nach wie vor überwiegt. Das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter könnte auf eine stabile Berufsausübung bis ins höhere Alter hinweisen, was die Attraktivität und die berufliche Zufriedenheit in diesem Berufsfeld unterstreicht.

Regionale Unterschiede

Ein weiterer Aspekt der Berufsstatistik sind die regionalen Unterschiede in der Anzahl der Mitglieder und der Ausbildungsquote. Die Steuerberaterkammer Niedersachsen verzeichnet die höchste Anzahl an Ausbildungsverhältnissen, was auf eine starke Nachwuchsförderung in dieser Region hindeutet. Mecklenburg-Vorpommern hat mit einer Ausbildungsquote von 31,6 % im Verhältnis zu ihrer Mitgliederzahl die höchste Ausbildungsquote, was auf eine intensive Förderung des Nachwuchses hinweist.

Diese regionalen Unterschiede können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie die regionale Wirtschaftskraft, die Anzahl der Unternehmen und die lokalen Initiativen zur Förderung des Steuerberaternachwuchses.

Zusammenfassung

Die Berufsstatistik 2023 der Bundessteuerberaterkammer bietet umfassende Einblicke in die aktuelle Situation und die Entwicklungen im Berufsstand der Steuerberater in Deutschland. Die Zahlen zeigen ein leichtes Wachstum der Mitgliederzahlen, einen Anstieg des Anteils angestellter Steuerberater und eine zunehmende Repräsentanz von Frauen im Beruf. Die Altersstruktur deutet auf eine stabile und langfristige Berufsausübung hin, während regionale Unterschiede in der Anzahl der Mitglieder und der Ausbildungsquote auf unterschiedliche regionale Gegebenheiten und Fördermaßnahmen hinweisen.