Die Zukunft der Steuerberatung: Wie Digitalisierung den Beruf verändert

Julia Müller
Taxaro-Redaktion

Übersicht

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren zu großen Veränderungen in verschiedenen Branchen geführt. Auch der Beruf des Steuerberaters bleibt von diesem Wandel nicht verschont. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Zukunft der Steuerberatung beschäftigen und beleuchten, wie die Digitalisierung den Beruf verändert.

Gibt es disruptive Entwicklungen der Digitalisierung?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Technologie rapide weiterentwickelt und neue Möglichkeiten eröffnet. Besonders die Bereiche Robotik und Künstliche Intelligenz haben eine neue industrielle Revolution entfacht. Jede Steuerkanzlei muss daher ihre eigene Strategie zur Umsetzung der Digitalisierung entwickeln. Die Bundessteuerberaterkammer und die 21 Steuerberaterkammern unterstützen den Berufsstand dabei und legen ein besonderes Augenmerk auf diese Themen.

Wird der Traum von der papierlosen Kanzlei nun endlich Realität?

Die papierlose Kanzlei scheint immer mehr Wirklichkeit zu werden. Durch die Digitalisierung der Steuerberatung werden physische Dokumente zunehmend überflüssig. Dies wird durch die Abschaffung der traditionellen Papier-Pendelordner für die monatliche Buchhaltung deutlich. Stattdessen werden Belege und Unterlagen vom Mandanten digitalisiert und per E-Mail oder über eine Cloudanwendung wie Taxaro für die elektronische Datenverarbeitung bereitgestellt. Dies erlaubt den Mitarbeitern der Kanzlei einen permanenten Zugriff auf sämtliche Unterlagen und führt zu effizienteren Prozessabläufen.

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Zudem verliert die Standortnähe zwischen Steuerberater, Mandant und Mitarbeiter durch die Digitalisierung an Bedeutung. Wenn vollständig digital gearbeitet wird, ist ein standortnaher Steuerberater nicht mehr notwendig. Dies ermöglicht es den Steuerberatern, Mandanten bundesweit zu betreuen und bietet Menschen mit Behinderung, auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten neue Chancen.

Die Digitalisierung fordert jedoch auch Anpassungen. Sie bedroht traditionelle Berufsbilder und macht persönliche Qualifikation zum entscheidenden Überlebensfaktor. Dies wird beispielsweise durch die Entwicklung im Online-Banking verdeutlicht, wo digitale Dienstleistungen den Besuch in Filialen inzwischen weitgehend überflüssig machen.

Für Steuerberater bedeutet dies, sich auf die digitalen Veränderungen einzustellen und in neue Technologien zu investieren. Ein modernes Mandantenportal ist dabei ein elementarer Baustein. Es ermöglicht nicht nur effizientere Arbeitsprozesse, sondern auch die Möglichkeit für Mitarbeiter, von zu Hause aus zu arbeiten. Dies kann der Kanzlei einen Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter verschaffen und die Arbeit flexibler gestalten. Daher kann man sagen, dass der Traum von der papierlosen Kanzlei immer mehr zur Realität wird.

Die Veränderung des Berufs des Steuerberaters

Die Digitalisierung ermöglicht es intelligenter Software, wichtige Aufgaben wie die Buchführung und Steuerdeklaration zu übernehmen. Dadurch ergeben sich für Steuerberater neue Chancen und Herausforderungen. Während die digitalen Lösungen die Deklaration übernehmen, können sich Steuerberater vermehrt auf die tatsächliche Beratung konzentrieren. Gleichzeitig steigen die spezifischen Anforderungen im Wirtschafts- und Steuerrecht, was eine stetige Weiterbildung erforderlich macht.

Die Zukunftsperspektiven für Steuerberater

Trotz der prognostizierten Veränderungen und Herausforderungen müssen Steuerberater keine Angst um ihre berufliche Zukunft haben. Der Beruf wird sich zwar verändern, aber es eröffnen sich auch neue Möglichkeiten. Die Steuerberatung ist auf dem Weg in die Zukunft und begleitet die Transformation mit neuen Formen der Zusammenarbeit und digitaler Automatisierung. Die Anzahl der Mitglieder in den Steuerberaterkammern steigt weiterhin an, was zeigt, dass der Beruf nach wie vor gefragt ist. Das komplexe deutsche Steuerrecht sorgt dafür, dass auch in einer digitalisierten Arbeitswelt weiterhin Beratungsbedarf besteht.

Die Angst vorm Aussterben – und was ist die Realität?

Es gibt Studien und Berichte, die den Beruf des Steuerberaters als bedroht ansehen. Doch ist diese Angst vorm Aussterben gerechtfertigt? 2013 veröffentlichten Carl Benedikt Frey und Michael Osborne von der Oxford University eine Studie, die zu dieser Diskussion führte. Allerdings wurden ihre Ergebnisse später falsch interpretiert. Tatsächlich wird der Beruf des Steuerberaters auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die Digitalisierung wird den Fokus innerhalb der Steuerberatung verändern, aber sie wird den Beruf nicht überflüssig machen.

Haben kleine Kanzleien überhaupt eine Chance, den Wandel zu überleben?

Agile Kanzleien, die den Wandel von Anfang an mitdenken und sich auf die Digitalisierung einstellen, haben hier klar einen Vorteil. Denn durch den Einsatz digitaler Lösungen wie Taxaro können auch kleinere Kanzleien überregionale Mandanten betreuen und sich auf spezifische Branchen spezialisieren.

Dabei spielt die digitale Erreichbarkeit eine entscheidende Rolle: Große Kanzleien konnten sich traditionell Dependancen in unterschiedlichen Regionen leisten. Kleine Kanzleien hingegen können durch die digitale Erreichbarkeit diesen Wettbewerbsnachteil ausgleichen. So können sie sich auf bestimmte Branchen oder Mandantengruppen spezialisieren, unabhängig von ihrer regionalen Erreichbarkeit.

Um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, müssen Kanzleien außerdem aktiv ihre Geschäftsmodelle überdenken und anpassen. Repetitive Aufgaben können zunehmend automatisiert werden, wodurch Freiräume für andere Geschäftsfelder entstehen. Dies setzt jedoch eine hohe Veränderungsbereitschaft voraus. Wer sich diesem Wandel stellt und die Chancen der Digitalisierung nutzt, hat auch als kleine Kanzlei gute Überlebenschancen.

Welche Chancen bietet digitaler Wandel?

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Der digitale Wandel bietet zahlreiche Chancen für die Steuerberatung. Durch Digitalisierung werden Leistungen effizienter und Tätigkeitsbereiche können automatisiert werden, was zu Kosteneinsparungen führt. Softwarelösungen können zum Beispiel große Teile der Routinearbeiten in der Steuerberatung automatisch durchführen. Diese sind so flexibel, dass viele Mitarbeiter gleichzeitig an den gleichen Mandaten arbeiten und Schnittstellen zu Softwarelösungen bei den Kunden zur leichteren Dokumentenerfassung und Dienstleistungserbringung genutzt werden können.

Die digitale Zusammenarbeit mit Mandanten eröffnet neue Geschäftsfelder und ermöglicht es, Beratungen zu deutlich geringeren Kosten anzubieten. Vor allem stark automatisierbare Tätigkeitsbereiche wie einfache Buchhaltungsleistungen, Datenerfassung und -auswertung sowie die Kommunikation zu Mandanten und Finanzämtern können durch Softwarelösungen ergänzt oder gar ersetzt werden. Dies führt zu einer effizienteren Steuerberatung und ermöglicht es Steuerberatern, mehr Zeit für komplexere und wertvollere Aufgaben zu verwenden.

Fazit

Die Digitalisierung verändert den Beruf des Steuerberaters. Intelligente Software übernimmt repetitive Aufgaben, sodass sich Steuerberater vermehrt auf die Beratung konzentrieren können. Trotz der Veränderungen wird der Beruf des Steuerberaters weiterhin gefragt sein. Die Zukunft der Steuerberatung liegt in einer Kombination aus digitaler Technologie und menschlicher Expertise. Steuerberater sollten sich daher auf die neuen Anforderungen vorbereiten und ihre Kompetenzen kontinuierlich erweitern. Die Digitalisierung bietet neue Chancen, die es zu nutzen gilt.

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