Ausbildung im Steuerwesen: Zahlen und Fakten 2024

Julia Müller
Taxaro-Redaktion

Einleitung

Die Ausbildung im Steuerwesen spielt eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung eines kontinuierlichen Nachschubs an qualifizierten Fachkräften. Die Berufsstatistik 2023 der Bundessteuerberaterkammer bietet umfassende Einblicke in die aktuellen Zahlen und Entwicklungen in diesem Bereich. In diesem Beitrag analysieren wir die Ausbildungssituation im Steuerwesen in Deutschland, beleuchten die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse, die Geschlechterverteilung und die regionalen Unterschiede.

Anzahl der Ausbildungsverhältnisse und deren Entwicklung

Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren insgesamt 17.355 Ausbildungsverhältnisse zum Steuerfachangestellten bei den Steuerberaterkammern registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 1,0 % im Vergleich zum Vorjahr, was eine Zunahme von 168 neuen Ausbildungsverhältnissen bedeutet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Beruf des Steuerfachangestellten nach wie vor attraktiv ist und eine solide Basis für die berufliche Zukunft bietet.

Die kontinuierliche Zunahme der Ausbildungsverhältnisse zeigt, dass der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften im Steuerwesen hoch bleibt. Steuerberater und Kanzleien investieren zunehmend in die Ausbildung, um den steigenden Anforderungen und der wachsenden Komplexität der Steuergesetzgebung gerecht zu werden.

Geschlechterverteilung bei den Auszubildenden

Ein interessanter Aspekt der Berufsstatistik ist die Geschlechterverteilung bei den Auszubildenden im Steuerwesen. Im Jahr 2023 beträgt der Anteil der weiblichen Auszubildenden 63,4 %, während der Anteil der männlichen Auszubildenden bei 36,6 % liegt. Obwohl die Anzahl der weiblichen Auszubildenden leicht um 118 zurückgegangen ist, hat sich die Anzahl der männlichen Auszubildenden um 286 erhöht.

Diese Zahlen zeigen, dass der Beruf des Steuerfachangestellten nach wie vor von Frauen dominiert wird, aber auch zunehmend für Männer attraktiv wird. Die leichte Verschiebung in der Geschlechterverteilung könnte auf eine verstärkte Förderung von Männern in diesem Berufsfeld oder auf ein wachsendes Interesse der Männer an diesem Beruf hinweisen.

Regionale Unterschiede und Ausbildungshochburgen

Die Berufsstatistik 2023 zeigt deutliche regionale Unterschiede in der Anzahl der Ausbildungsverhältnisse. Die meisten Ausbildungsverhältnisse sind im Bezirk der Steuerberaterkammer Niedersachsen registriert, wo sich 2.117 Jugendliche in einer Ausbildung zum Steuerfachangestellten befinden. Dies entspricht 12,2 % aller Auszubildenden in Deutschland. Auch in den Bezirken der Steuerberaterkammern München (2.037 Auszubildende) und Westfalen-Lippe (1.884 Auszubildende) sind hohe Zahlen zu verzeichnen.

Die stärkste Steuerberaterkammer im Bereich der Ausbildung ist jedoch Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich zu ihrer Mitgliederzahl ergibt sich dort eine Ausbildungsquote von beeindruckenden 31,6 %. Diese hohe Quote deutet auf eine besonders intensive Nachwuchsförderung in dieser Region hin.

Diese regionalen Unterschiede können verschiedene Ursachen haben, darunter die wirtschaftliche Struktur der Regionen, die Anzahl der ansässigen Steuerkanzleien und lokale Initiativen zur Förderung der Ausbildung im Steuerwesen. Regionen mit einer hohen Unternehmensdichte und wirtschaftlicher Aktivität haben tendenziell auch mehr Ausbildungsverhältnisse.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Die Ausbildung im Steuerwesen steht vor mehreren Herausforderungen. Eine davon ist der Fachkräftemangel, der auch in dieser Branche spürbar ist. Um dem entgegenzuwirken, setzen viele Steuerberaterkammern und Kanzleien verstärkt auf Ausbildungsinitiativen und Werbung für den Beruf des Steuerfachangestellten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Digitalisierung. Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt macht es notwendig, dass auch die Ausbildung im Steuerwesen modernisiert und an die neuen Anforderungen angepasst wird. Dies bedeutet, dass Auszubildende nicht nur in den traditionellen Steuerberatungskompetenzen geschult werden müssen, sondern auch in den Umgang mit modernen Softwarelösungen und digitalen Arbeitsprozessen.

Zudem ist die kontinuierliche Weiterbildung nach der Ausbildung von großer Bedeutung. Angesichts der sich ständig ändernden Steuergesetzgebung ist es für Steuerfachangestellte unerlässlich, sich regelmäßig weiterzubilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und den Anforderungen der Mandanten gerecht zu werden.

Zusammenfassung

Die Berufsstatistik 2023 der Bundessteuerberaterkammer zeigt, dass die Ausbildung im Steuerwesen in Deutschland nach wie vor eine wichtige Rolle spielt. Mit insgesamt 17.355 Ausbildungsverhältnissen ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Geschlechterverteilung zeigt, dass der Beruf des Steuerfachangestellten weiterhin von Frauen dominiert wird, aber auch zunehmend für Männer attraktiv ist. Regionale Unterschiede in der Anzahl der Ausbildungsverhältnisse und die hohe Ausbildungsquote in Mecklenburg-Vorpommern unterstreichen die Bedeutung lokaler Initiativen zur Förderung des Nachwuchses.

Die Herausforderungen der Zukunft liegen in der Bewältigung des Fachkräftemangels und der Anpassung der Ausbildung an die zunehmende Digitalisierung. Durch kontinuierliche Weiterbildung und moderne Ausbildungsprogramme können Steuerfachangestellte bestens auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet werden. Insgesamt zeigt die Berufsstatistik, dass die Ausbildung im Steuerwesen gut aufgestellt ist, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden und weiterhin qualifizierte Fachkräfte hervorzubringen.